Discussion:
5G-Router im Eigenbau
(zu alt für eine Antwort)
Meinhard Schneider
2022-12-25 20:30:01 UTC
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Hallo allerseits,

möglicherweise ist dieses Thema etwas OT denn es geht mehr um die
Hardware als um Debian...

Eigentlich wollte ich mit der Fritz!Box 6890 eine VPN-Verbindung via 4G
aufbauen, wobei die Fritz!Box der VPN-*Client* sein soll. Das geht aber
(auch mit der aktuellen Labor-Firmware) nicht :-(

Die naheliegendste Idee war also wieder einen Router selbst zu bauen.
Ist eigentlich kein Problem, mit der Hardware von PC Engines tue ich das
seit locker 15 Jahren. Jetzt kam ich natürlich auf die völlig verrückte
Idee dass das Router - wenn schon, denn schon - auch 5G beherrschen
sollte (die SIM bzw. der Vertrag können es jedenfalls). Und hier fangen
die Probleme an da ich nicht schlau werde was man hier für Hardware
nehmen sollte. Der Linux-Support von 5G-Hardware scheint, sagen wir es
mal nett, durchwachsen zu sein. Ich finde genug MiniPCIe-Karten wo ich
Links zum Hersteller habe und bei denen ich mir dann tar.gz mit Code
herunter laden darf der dann in den Kernel gepatched werden muss bzw. wo
es dann binäre Firmware-Dateien gibt die geladen werden müssen.

Offen gesagt habe ich zwar länger im Internet geschaut (auch bei den
Kollegen vom OpenWRT-Projekt) aber so wirklich fündig geworden bin ich
nicht...

Hat jemand von euch Erfahrungen mit den 5G Modems unter Linux? Welche
Chipsätze arbeiten brauchbar? Wie stabil laufen 5G Modems als USB-Stick?

Grundsätzlich hätte ich gerne einen Router mit 5G, Wifi6 und einer
"handvoll" LAN-Ports 1GBaseT. Von mir aus muss es auch keine PC Engines
Hardware sein... es gibt ja interessante Büchsen auf Aliexpress/Alibaba,
aber da hab ich etwas schiss was ich da hinterher erhalten werden...

Viele Grüße
Meinhard
Stefan Baur
2022-12-25 20:40:02 UTC
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Post by Meinhard Schneider
Hat jemand von euch Erfahrungen mit den 5G Modems unter Linux? Welche
Chipsätze arbeiten brauchbar? Wie stabil laufen 5G Modems als USB-Stick?
Bei den meisten neueren USB-Internet-Sticks (schon ab UMTS/LTE) hast Du
üblicherweise die Wahl, ob Du sie als Modem ansprechen willst oder als
virtuelles Ethernet-Device. Wählst Du letztere Option, dann läuft auf
dem Stick selbst ein kleiner NAT-Router mit Webinterface.

Sprich, Du steckst den Stick ein, Dein Linux-Rechner sagt "Oh, ich habe
ein neues Ethernet-Interface, lass mal schauen, ob ich da per DHCP eine
IP, eine Default Route und einen oder mehrere DNS-Server bekomme" und
der Mini-NAT-Router im Stick gibt ihm das dann.

Diese Vorgehensweise kann aber trotzdem eventuell einfacher sein als
irgendwelches Gepfriemel mit inoffiziellen non-free Kernelpatchen.

Wenn Du nicht viele Clients versorgen musst, kannst Du den
Mini-NAT-Router auch das komplette DHCP-Zeug übernehmen lassen etc.:
Einfach eine Bridge aufmachen, in der alle echten Ethernet-Interfaces
wie auch das USb-Ethernetdevice drin sind, fertig. Aber meistens spuckt
der Mini-NAT-Router nur zwischen 10 und 40 Adressen per DHCP aus und
kann auch keine feste IP-Vergabe anhand der MAC und ähnliches.

Willst Du echtes Routing etc. selbst auf der Linuxmaschine betreiben,
musst Du natürlich aufpassen, dass Du für Dein internes Netz nicht den
gleichen IP-Range verwendest, den Dir der Stick auf seinem
USB-Ethernet-Interface zuweist.

In jedem Fall solltest Du darauf achten, dass aus dem Clientnetz, das Du
bereitstellen willst, das Webinterface des NAT-Routers nicht erreichbar
ist (z.B. mittels einer entsprechenden Regel via ebtables oder
iptables). Denn dieses Webinterface hat meistens keinen Passwortschutz
und damit könnte jeder Deiner Clients dort Einstellungen verändern,
worst case kostenpflichtige SMS ins Ausland versenden und ähnliche Späße.

Gruß
Stefan
Juri Grabowski
2022-12-25 22:30:02 UTC
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Hallo,

ich kenne leider das Problem auch. Ich habe mich am Ende fuer ein 5G
faehigen Smartphone entschieden.

Mit freundlichen Gruessen,
Juri Grabowski

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